Das österreichische Designbüro EOOS hat eine DIY-Möbelreihe namens „Social Furniture“ entwickelt, die in einem Katalog frei zugänglich veröffentlicht wurde und in der Caritas-Unterkunft „Haus Erdberg“ in Wien zum Einsatz kommt.
Die Ideen und die günstigen und anpassungsfähigen Alltagsmöbelstücke, die die Situation in Asylunterkünften verbessern und für ein besseres Miteinander sorgen sollen, sind in drei Kategorien unterteilt, „Living“, „Cooking“ und „Working“.
Living
Der Arbeitsbereich „Living“ beschäftigt sich mit Erschließung, Gemeinschaftsräumen, Kochmöglichkeiten und Außenflächen.
Die Designer gestalteten die Verbindungsflächen neu und schufen dort mit einfachen Mitteln qualitätsvolle Begegnungsräume, indem sie Sitztreppen oder in den Boden eingelassene Brettspielfelder installierten.
Cooking
Um Selbstversorgung umfassend zu ermöglichen, entwickelte EOOS ein modulares Küchenprogramm aus mobilen Elementen. Ein Küchenwerkzeugschrank, eine Werkbank mit Herdplatte und Spülbecken und ein Geräteschrank für Kühlschrank, Geschirrspüler und Backrohr ergeben zusammen die Grundausstattung, die für alle Bewohner zur Verfügung steht und die ein Gemeinschaftsgefühl und Selbstbestimmung schaffen soll. Diese Küchen werden teils in der hauseigenen Werkstatt selbst gebaut oder aus bestehenden Teeküchen transformiert. Durch ihre Flexibilität werden die Küchenbereiche zu Multifunktionsräumen für die Gemeinschaft.
Working
Das Themenfeld „Working“ stellt soziale Möbelstücke für formelle und informelle Arbeit der Asylsuchenden zur Verfügung.
In einer Möbelwerkstatt wird ein Teil der Einrichtung der Unterkunft selbst hergestellt, wodurch eine sinnstiftende Tätigkeit angeboten wird. Auch Formen der Gemeinwohlökonomie werden mit den EOOS-Möbeln unterstützt, wodurch sich die Situation für alle Bewohner verbessern soll. Um einen Dienst als Friseur, Handwerker, Übersetzer, Händler oder zum Beispiel Musiker anzubieten und erhalten zu können, planen EOOS das Anlegen von kleinen Shops, die mit Verkaufstisch und Regalen ausgestattet werden.
Im Innenhof des Gebäudes werden zwei große Hochbeetfelder zur Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln, sowie zur Freizeitbeschäftigung, Kommunikation und Erholung eingerichtet. Unterstützt wird dieses Projekt von der Landschaftsarchitektin Maria Auböck von der Akademie der Bildenden Künste München.
EOOS wollen, dass das Projekt „Social Furniture“ ständig weitergeführt und neu diskutiert wird. Die Lösungen aus dem Designprozess sollen außerdem nicht nur der Verbesserung der Bedingungen in großen Flüchtlingsunterkünften, sondern auch der des gesellschaftlichen Lebens aller Menschen dienen.
Hier lässt sich ein ausführlicher Beitrag über EOOS „Social Furniture“ im Magazin „Orte für Menschen“, dem österreichischen Beitrag zur diesjährigen Architekturbiennale in Venedig, nachlesen (öffnet Download, 680 KB).
Küchenrückwand Folie meint
Eine tolle Aktion, Daumen hoch.
Lg Alisa