Die Aufgabenstellung der Teilnehmer von der Technischen Universität München bezog sich konkret auf das Areal der stillgelegten McGraw-Kaserne in München-Giesing, das städtebaulich durch ein Wohnungskonzept für Studierende und Flüchtlinge umgenutzt werden soll. Den Münchner Studenten gelangen hervorragende Lösungen. Die vier besten werden hier vorgestellt:
FRANK HEIN & CORNELIUS NECKENIG – UMBAUEN
Hein und Neckenig planten eine poröse zweiteilige Blockbebauung, die sowohl auf das Gesamtareal bezogen, als auch in den einzelnen Blöcken von Durchgängigkeit und Durchwegung geprägt ist. Ihre Neubauten ordnen sich topographisch in das Umfeld ein und erzeugen eine hohe Dichte durch die viel Wohnraum geschaffen wird. Die Blöcke stehen entlang einer vielseitig bespielten, autofreien Magistrale, die sich zwischen den Ankerpunkten des Areals aufspannt. Hier ist Platz für Begegnungen außerhalb der Wohnung, für Austausch und für Spiel.
Der anspruchsvolle Entwurf bietet Platz für 1.484 Wohnheinheiten und etwa 3.700 Bewohner. Er berücksichtigt den Bestand und schafft gleichzeitig neue Nutzungen.
SEBASTIAN HACKER & MAUREEN MENZEL – EINFACH WOHNEN
Das Projekt von Hacker und Menzel möchte die Problematik des überlasteten Münchner Wohnungsmarktes mithilfe eines vielseitig nutzbaren Wohnmoduls entschärfen. Ihr Entwurf zielt auf die Sanierung vorhandener Stadträume ab und legt Fokus auf die realisierbare Schaffung alternativer Wohnformen.
In ein Konstruktionsraster aus zweigeschossigen Schottenwänden lässt sich eine variabel bespielbare Wohnfläche einfügen, die je nach Notwendigkeit und Nachfrage zu Mikroapartments, Wohngemeinschaften oder anderen Apartmentformen umgebaut werden kann. Das Modul wurde so entwickelt, dass es sich für verschiedene Erschließungsformen und Gebäudetypologien eignet. Dadurch kann flexibel auf städtebauliche Situationen reagiert werden.
Dieser Entwurf berücksichtigt langfristige Veränderungen und bietet einfache Lösungen dafür.
CARO BERGER & BETTINA HÄMMERLE – M³ MITEINANDER MEHR MÖGLICHKEITEN
Das Konzept von Berger und Hämmerle umfasst „drei Quartiere im Quartier“, die sich zwischen drei Markergebäuden an den Ecken entwickeln. In den Markergebäuden befinden sich Sondernutzungen zu den jeweiligen Themen „Lernen|Arbeiten“, „Umsorgen|Versorgen“ und „Kultur“. Sie sind wichtige Akzente und Bezugspunkte. Die drei verschiedenartigen Wohnviertel, Block, Punkt und Reihe, die sich zwischen diesem Gebäuden befinden, schaffen durch ihre Andersartigkeit einen hohen Identitätsfaktor für die Bewohner des neu geplanten Gebietes. Die insgesamt ca. 1.300 Wohnungen, die unterschiedliche Wohnformen zulassen, werden von einem breiten Angebot an Gemeinschaftsräumen und Geschäften umspielt, was für eine lebendige und gute Nachbarschaft sorgen soll.
PHILIPP FINK & MAGDALENA MÜLLER – KLUMPEN
Das Team von Philipp Fink und Magdalena Müller bezeichnet ihr Projekt mit dem Titel „Klumpen“. Dieser bezieht sich auf die von ihnen geplanten dicht aneinander gerückten „dicken Häuser“. Durch minimale Abstands- und maximale Wohnflächen wollen sie die Flächeneffizienz der Wohnungen erhöhen und sie dadurch erschwinglicher machen. Dafür rücken sie die Gebäude “bis zur Grenze der Belichtbarkeit“ aneinander.
Die zweigeschossigen Wohnungen sind individuell bespielbar. Dafür haben sich die Entwerfer ein System mit Wohn- und Schlafboxen ausgedacht, das ermöglicht, die Wohntypologie nach Bedarf zu ändern. Es können dadurch in ein und demselben Wohnabschnitt eine Familienwohnung, eine große WG oder sogar eine Flüchtlingsunterkunft für bis zu 27 Personen entstehen.
Nach und nach werden auf diesem Blog auch die übrigen Finalisten von Home not Shelter! vorgestellt. Kommentare zu den Entwürfen sind erwünscht. Mehr zum Projekt gibt es auch auf facebook.com/homenotshelter/.
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