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admin

Verwandte Projekte: Junges integratives Wohnen in München

Dezember 31, 2016 by admin Kommentar verfassen

Zwei neue Projekte in München möchten jungen Menschen mit und ohne Fluchthintergrund neue Wohnperspektiven bieten. Diese inspirierenden Konzepte zeigen, dass Wohnen nicht nur Wohnen ist. Hier finden die Bewohner direkt und indirekt Hilfe beim Start in ihr (neues) Leben.

Weil hier Wohnen mit Sozialbetreuung und Integration auf gelungene Weise miteinander verknüpft wird, werden diese Projekte im Folgenden vorgestellt:

 

Junges Quartier Obersendling

Quelle: GEG German Estate Group AG
Quelle: GEG German Estate Group AG

In einem großen, derzeit leerstehenden Gewerbekomplex an der U-Bahn »Machtelfingerstraße« soll einerseits Büroraum geschaffen, andererseits die Unterbringung junger Menschen möglich werden.

Gleichzeitig soll aber auch ein Bildungs-, Begegnungs- und Kulturzentrum entstehen, welches bundesweit zu einem Integrationsprojekt mit Vorbildcharakter werden kann. So ist neben Bildungs- und Integrationsmaßnahmen für junge geflüchtete Menschen auch deren Unterbringung
auf dem Gelände im Kontext der Unterbringung anderer junger Menschen in Ausbildung oder im Studium geplant. Offene jugendbezogene und kulturelle Maßnahmen sollen dabei den Stadtteil und die Stadtgesellschaft aktiv mit einbinden.

Quelle: GEG German Estate Group AG

Durch die Anbindung vielfältiger Angebote an den Campus kristallisiert sich der inklusive, integrative und (berufs)bildende Charakter eines jungen Quartiers

besonders heraus. Neben der vorübergehenden Situierung der städtischen Schulanlage Luisenstraße mit ihren Werkstätten, Angeboten zur beruflichen Orientierung, Sprach- und Integrationskursen, dem Café Netzwerk des Kreisjugendrings, der Situierung von buntkicktgut, dem Musikunterrichtsangebot Mikado und anderen Angeboten der Initiativgruppe München e. V wird der Trägerkreis Junge Flüchtlinge e. V. mit der SchlaU-Schule, dem Nachbetreuungsprogramm und der SchlaU-Werkstatt für Migrationspädagogik in die Mitte des Campus einziehen.  Eine Kantine als sozialer Ausbildungsbetrieb vervollständigt diesen Begegnungsort.

 

YIL – Young Independent Living

Das bereits eröffnete YIL ist eine sozialpädagogisch begleitete Wohnform für junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren. Neben der Bereitstellung von Wohnraum, werden die Bewohner/-innen bei der schulischen oder beruflichen Ausbildung, beim Studium, der Eingliederung in die Arbeitswelt und der sozialen Integration unterstützt.

Bei der einen Zielgruppe handelt es sich um junge Menschen bis 25 Jahre mit und ohne Fluchthintergrund; diese wurden vor ihrem Wechsel in das Wohnheim in einer Einrichtung der Jugendhilfe intensiv betreut. Neben der Bereitstellung von Wohnraum werden die Bewohnerinnen und Bewohner bei der Ausbildung, beim Studium, der Eingliederung in die Arbeitswelt und der sozialen Integration bei Bedarf sozialpädagogisch betreut.

Quelle: Diakonie Jugendhilfe OBB

Die zweite Zielgruppe sind Nachwuchskräfte der Stadt. Da in der Planungsphase längst nicht so viele unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in München ankamen, wie ursprünglich erwartet wurde, haben sich Spielräume bei der Nutzung eröffnet. Durch das Zusammenwohnen von Auszubildenden und jungen Geflüchteten ergeben sich spannende Synergieeffekte.

Bei aller Unterschiedlichkeit der Zielgruppen, die das Wohnheim an der Ottobrunner Straße bevölkern, weisen sie doch etliche Gemeinsamkeiten auf: Es handelt sich meist um junge Menschen im ungefähr gleichen Alter, mit vergleichbaren Interessen und vergleichbarer Lebenslage. Alle befinden sich in Ausbildung, und so wie die jungen Flüchtlinge dabei sind, sich in ihrer neuen Heimat zu integrieren, so geht es auch für die Auszubildenden der Stadt darum, sich in München einen neuen Lebensmittelpunkt aufzubauen. Unter dem Strich: eine Chance für modellhaftes Zusammenleben.

 

Wesentlich an diesen beiden Ansätzen ist, dass sie die Bedeutung von Betreuung und Eingliederung als Bestandteil der Unterbringung verstehen. Insbesondere bei jungen Menschen und bei Migranten, die sich in einer neuen Umgebung und/oder einem neuen Lebensabschnitt zurecht finden müssen, ist es wichtig, den sozialpädagogischen Aspekt des Wohnens zu berücksichtigen.

Kategorie: Archiv

Home not Shelter! in fatum

Dezember 22, 2016 by admin Kommentar verfassen

fatum – das Magazin für Philosophie der Wissenschaft, Technik und Gesellschaft der TU München hat in seiner Dezemberausgabe einen ausführlichen Artikel über Traudi veröffentlicht. Traudi, das ist das Design Build Projekt der Wiener Home not Shelter!-Studenten, bei dem sie einige Zimmer in einem Wohnheim für Studenten und junge Geflüchtete selbst bauen.

Mehrere Home not Shelter!-Beteiligte kommen zu Wort und es gelingt der Journalistin ein tiefer Einblick in das Hawi-Haus der Cartias, wo die Traudi-Zimmer gebaut werden.

In seiner nächsten Ausgabe berichtet fatum von darüber, wie Hawi und Traudi sich weiterentwickeln und wie das Zusammenleben der Bewohner funktioniert.

Der Artikel ist HIER online nachzulesen und als PDF herunterzuladen.

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fatum Dezember 2016

 

 

Kategorie: Archiv

Aktuelle Unterbringungssituation von Geflüchteten in Deutschland – Informationen und Empfehlungen für Architekten

Dezember 5, 2016 by admin Kommentar verfassen

Um gute Architektur für Geflüchtete zu entwerfen, ist es zwingend nötig, sich mit der aktuellen rechtlichen und tatsächlichen Unterbringungssituation, sowie mit den Geflüchteten selbst zu beschäftigen. Architektur dient immer dem Menschen und gute Ideen können nur dann Früchte tragen, wenn sie sich an den Verfügbaren Fakten orientieren.

Eine in diesem Jahr gemeinsam vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) durchgeführte Befragung von Geflüchteten geht unter anderem gezielt auf die Unterbringung ein und erlaubt Einblicke in die Wohnsituation aus Sicht der Geflüchteten.

Der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration hat ebenfalls 2016 einen Policy Brief mit dem Thema Ankommen und Bleiben – Wohnsitzauflagen als integrationsfördernde Maßnahme? veröffentlicht, in dem er das neue Integrationsgesetz (vom Juli 2016) untersucht und die Frage aufwirft, ob eine Wohnsitzauflage, wie vorgesehen, die Integration von Migranten fördern kann oder nicht. Dazu wird untersucht, welche Standortfaktoren für eine gute Integrationsvoraussetzung nötig sind.

Eine Zusammenfassung dieser beiden Arbeiten mit Hinblick auf die Unterbringung der Geflüchteten liefert interessante Hinweise und Handlungsempfehlungen, nicht nur für Politiker, sondern vor allem auch für Architekten, die sich mit der Wohnraumbeschaffung für Geflüchtete auseinandersetzen.

 

HINTERGRÜNDE

Es wurden detaillierte Daten zur Einschätzung der Wohnsituation durch die Geflüchteten erhoben, da davon ausgegangen wird, dass das Wohnen ein Schlüsselfaktor für Integration und soziale Teilhabe ist. Die eigene Wohnung ist ein Ort, der im Idealfall Schutz, Stabilität und die Möglichkeit bietet, selbst über das Maß sozialen Kontakts zu entscheiden, das man haben möchte.

In der Regel ist vorgesehen, dass Geflüchtete, die sich im Asylerfahren befinden, in Gemeinschaftsunterkünften wohnen, je nach Ressourcen der zuständigen Gemeinde können Geflüchtete im Verfahren aber auch dezentral untergebracht werden.

Nach dem neuen Integrationsgesetz können nun die Landesbehörden Geflüchteten, die soziale Leistungen beziehen, drei Jahre lang einen bestimmten Wohnort innerhalb des Landes zuweisen oder den Zuzug in bestimmte Orte untersagen. Diese Entscheidungen müssen allerdings integrationspolitisch begründet sein.
ERGEBNISSE BEFRAGUNG

Die zweite hier behandelte Arbeit ist eine umfangreiche Befragung von derzeit in Deutschland lebenden Geflüchteten zu Themen wie: Motive und Kosten der Flucht, Bildung und Sprache, Werte und Wohlbefinden. In dieser Zusammenfassung wird nur auf die Aspekte der Unterbringung eingegangen. Die aus Sicht von Architekten und Stadtplanern relevantesten Erkenntnisse aus der Befragung von IAB, BAMF und SOEP sind:

  • Geflüchtete leben derzeit etwa zur Hälfte in einer privaten Wohnung einem privaten Haus (53 %) und zur Hälfte in einer Gemeinschaftsunterkunft (47 %). Geflüchtete im Verfahren sind etwas häufiger in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht (60 %) als anerkannte Geflüchtete, von denen der Großteil in einer privaten Unterkunft wohnt (71 %).
  • 75% der privat Untergebrachten empfinden die Wohnsituation als „positiv“ oder „ganz und gar zufriedenstellend“; unter den Befragten, die in Gemeinschaftsunterkünften lebten, waren dies lediglich 43%.
  • Als verbesserungswürdig wurde von beiden Gruppen das Freizeitangebot
  • Die gravierendsten Unterschiede zwischen Geflüchteten in Gemeinschaftsunterkünften und denen in privaten Unterkünften ergaben sich in Hinblick auf die Zufriedenheit mit der Privatsphäre und dem Geräuschpegel.
  • Der Großteil der Befragten fühlte sich bei der Ankunft und zum Befragungszeitpunkt zumindest überwiegend willkommen. Über die Aufenthaltsdauer der Geflüchteten, d.h. von der Ankunft bis zum Befragungszeitpunkt, nahm das Willkommensgefühl der Geflüchteten mit Ausnahme der Einreisekohorte von 2013 tendenziell ab. Dieses Gefühl spielt bei der Unterbringung eine wichtige Rolle, denn es korreliert mit dem Wunsch, langfristig in Deutschland zu bleiben.
  • Etwa 95 Prozent der Befragten gaben an, für immer in Deutschland bleiben zu wollen. Während von denjenigen, die sich voll und ganz willkommen fühlten, etwa 97 Prozent für immer in Deutschland bleiben wollten, beabsichtigten dies nur etwa 88 Prozent derjenigen, die sich eher nicht willkommen fühlten.

 

ERGEBNISSE POLICY PAPER

Das Paper des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration beschäftigt sich insbesondere mit der Zwangs-Wohnortszuweisung als politisches Mittel für eine verbesserte Integration. Um die Behauptung, dadurch könne der Staat besser planen und Geflüchteten für jene Gemeinden eine Wohnsitzauflage erteilen, die die besten Bedingungen bieten, untersuchte der Sachverständigenrat die nötigen Rahmenbedingungen für eine gute Integration. Die wichtigsten Ergebnisse der Recherche:

  • Nach Ende ihrer Residenzpflicht zieht es viele anerkannte Flüchtlinge in westdeutsche Großstädte und Ballungszentren, was mit den dortigen Arbeits- und Bildungsangeboten, der Infrastruktur und eventuell bereits bestehenden ethnischen Gemeinden vor Ort zusammenhängt.
  • Die oft schlechte Infrastruktur in ländlichen Gebieten ist häufig Verantwortlich für den Wegzug der Geflüchteten nach Ende ihrer Residenzpflicht. Hier sind Verbesserungen und neue Mobilitätskonzepte nötig, um die Chancen der Flüchtlingszuwanderung für die Entwicklung strukturschwacher Gegenden zu nutzen.
  • Als eine weitere Triebfeder für die Weiterwanderung wird das Gefühl sozialer Isolation Im Gegenzug bleiben 80% der Flüchtlinge, die Verbindungen zur lokalen Gemeinschaft hatten, vor Ort wohnen.
  • Als integrationsrelevante Faktoren identifizierten die Autoren unter anderem den Arbeitsmarkt, den Ausbildungsmarkt und den Wohnungsmarkt vor Ort. Letzterer sei allerdings nicht, wie es häufig geschieht, anhand der Leerstands zu bewerten. Wohnungen mit schlechter Qualität und Mehrzimmerwohnungen können den hohen Bedarf an kleinen, kostengünstigen Wohnungen für Alleinstehende nicht decken.
  • Bildungsangebote und Schulen sind ein wichtiges Argument für den Zuzug, bzw. die Abwanderung für junge Geflüchtete und Familien. Eine Verbesserung der schulischen Infrastruktur in ländlichen Gebieten könnte vorhandene Institutionen auch für bereits Sesshafte bewahren und die großen Städte bei der Migration entlasten.
  • Die Recherche hat ergeben, dass die Chance auf Teilhabe ist ein wichtiger Faktor für Sesshaftwerdung an einem Ort ist. Gesellschaftliche und politische Ausgrenzung führen demnach häufig dazu, dass sich Geflüchtete einen neuen Wohnort suchen.

 

FOLGERUNGEN

Die beiden Arbeiten geben in erster Linie Handlungsempfehlungen an Politikschaffende, aber auch für Architekten und Urbanisten ergeben sich wichtige Erkenntnisse und Angriffspunkte, wenn diese einen Beitrag zur derzeitigen Wohnsituation leisten wollen:

  • Da sich die derzeit in Deutschland befindlichen Geflüchteten etwa zu 50% in dezentralen und zu 50% in zentralen Unterkünften aufhalten, ist es wichtig, gute Lösungen für beide Wohnformen zu finden und zu implementieren. Während die Zufriedenheit in zentralen Unterkünften deutlich niedriger ist, sind intelligent gewählte dezentrale Wohnungen auf lange Sicht besonders wichtig für eine gute Integration.
  • Als großer Mangel wurde von allen befragten Geflüchteten das vorhandene Freizeitangebot Eine Beschäftigungsmöglichkeit innerhalb der Unterkunft zu planen, kann sehr vorteilhaft sein. Beispiele hierfür könnten eine Bibliothek, ein Gemüsegarten oder eine Werkstatt sein.
  • Privatsphäre und Ruhe sind wichtig dafür, sich wohl und gut angekommen zu fühlen. Architekten von Unterkünften, aber auch Planer von Notunterkünften, sollten nach Möglichkeit beides anbieten.
  • Um die Chancen der Flüchtlingszuwanderung für die Entwicklung strukturschwacher Gegenden zu nutzen sind Verbesserungen vor Ort und neue Mobilitätskonzepte nötig. Eine gute Verkehrsanbindung an das nächste Ballungsgebiet vereint die Vorteile bezahlbaren Wohnraums und Zugang zu einem aufnahmefähigen Arbeits- und Bildungsmarkt.
  • Um die Nachfrage nach dezentralen Wohnraum zu decken, ist der Bau kleiner, kostengünstiger Wohnungen nötig – dort wo Wohnraum knapp und Arbeitsplätze verfügbar sind.
  • Um ländlichen Raum als Wohnort für Geflüchtete zu aktivieren, ist zuerst der Ausbau des Bildungsangebotes vor Ort nötig, da Familien und junge Geflüchtete sonst Ballungsgebiete vorziehen werden.
  • Besonders wichtig für eine gute Integration am Wohnort sind Möglichkeiten der Teilhabe für die Neuankömmlinge. Auch dafür kann Architektur einen Beitrag leisten. Eine Unterkunft sollte daher nicht abgeschottet von anderen Wohngebieten und vom Gewerbe eines Ortes sein. Angebote zur gemeinsamen Beschäftigung mit den Gemeindemitgliedern könnten unterkunftsnah geplant oder direkt in das Gebäude integriert werden.

 

VERWEIS

Beide Berichte sind kostenlos im Internet erhältlich. Zum Download, besuchen Sie bitte die folgenden Seiten:

 

ankommen-und-bleiben-page-001Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration: Ankommen und Bleiben – Wohnsitzauflagen als integrationsfördernde Maßnahme? – Policy Brief 

 

 

 

 


 

IAB-BAMF-SOEP-Befragung von iba-page-001Geflüchteten: Überblick und erste Ergebnisse

Kategorie: Archiv

Design Build: Baynetna – eine Bibliothek für Geflüchtete

November 29, 2016 by admin Kommentar verfassen

Ein studentisches Architekturprojekt an der TU Berlin entwickelt die Einrichtung für eine neue Bibliothek in einer Notunterkunft für Geflüchtete und verfolgt dabei einen integrativen Ansatz: in einem gemeinsamen kreativen Prozess sollen geflüchtete Personen, die an einem Architekturstudium interessiert sind, zusammen mit Studierenden der TU ein Möbelsystem erfinden, planen und bauen.

Bei Baynetna entwerfen je zwei bereits eingeschriebene Architekturstudenten und ein/e Geflüchtete/r zusammen ihre eigenen Möbel, wobei sie wöchentlich von einem wissenschaftlichen Mitarbeiter betreut werden und regelmäßig ihren Fortschritt auch der Professorin Donatella Fioretti vorstellen.baynetna_work-in-progress

Warum aber ist gerade ein Bibliotheks- und Aufenthaltsraum in einer Notunterkunft so wichtig? Die Initiatoren von Baynetna beschreiben es so:

„Über Romane zu sprechen, über Gedichte oder auch Sachbücher, bedeutet immer über das Gegebene und sich selbst hinauszudenken. Denn Bücher versorgen uns ja nie nur mit neuen Informationen, sondern erlauben uns für eine Weile, ein anderes Leben zu haben. Doch die meisten Menschen, die nun neu nach Deutschland kommen, mussten alles und natürlich auch ihre Lieblingsbücher zurücklassen. Baynetna bietet ihnen die Möglichkeit, sich arabisch-, englisch- und deutschsprachige Bücher auszuleihen. Wer lieber in der Bibliothek selbst liest, ist dazu herzlich eingeladen. Denn Baynetna soll ein einfach schöner Ort sein, an dem sich gut lesen und bei Tee oder Kaffee entspannen lässt. Am Abend werden Lesungen und Diskussionen stattfinden. Genauso wichtig ist es, dass alteingesessene Berliner und Berlinerinnen die arabische Literatur kennenlernen. Dass sie die Möglichkeit bekommen, sich mit Menschen auszutauschen, die mit diesen Büchern aufgewachsen sind und die diese Literatur lieben.“

Die ersten Zwischenergebnisse wurden bereits erstellt. Deutlich zu erkennen ist dabei, dass keine gewöhnliche Einrichtung entsteht, sondern ein flexibles, spielerisches System, das erlaubt, den Raum verschiedentlich zu nutzen.

Anfang 2017 soll Baynetna fertiggestellt werden und wird dann von den Geflüchteten und auch von anderen Berlinern genutzt werden können. Dafür wünscht Home not Shelter! viel Erfolg und viel Spaß beim weiteren Entwerfen!

 

Kategorie: Archiv

Buchempfehlung: Bezahlbar. Gut. Wohnen.

November 22, 2016 by admin Kommentar verfassen

Wohnen ist ein Grundbedürfnis, das immer noch für viele Menschen in allen Regionen der Welt nicht oder nur unzureichend gedeckt wird. Architektur und Städtebau können einen entscheidenden Beitrag leisten, neue Lösungsansätze zu finden, um das Angebot von Wohnraum für alle sicherzustellen.

In der neu erschienenen Publikation Bezahlbar. Gut. Wohnen. von Klaus Dömer, Hans Drexler und Joachim Schultz-Granberg, werden Strategien für günstigen Wohnungsbau, best practice Beispiele und eine genaue Analyse der Muster bezahlbaren Wohnens aufgezeigt.

Unter den Beispielen werden das Hotel MagDas von AllesWirdGut Architekten und andere soziale Bauprojekte vorgestellt, die kostengünstiges Design, soziale Integration und hohe architektonische Qualität vereinen.

Das Buch ist im jovis Verlag erschienen und hier erhältlich. Wir wünschen viel Vergnügen bei der Lektüre.

Bezahlbar. Gut. Wohnen.
Bezahlbar. Gut. Wohnen.   
Klaus Dömer, Hans Drexler und Joachim Schultz-Granberg

 

Kategorie: Archiv

Die Home not Shelter! Summerschool mit der TU Berlin

November 18, 2016 by admin Kommentar verfassen

Unsere Baustelle in der Wiener Kempelengasse bekam Besuch von Studierenden der TU Berlin im Rahmen der Home not Shelter!-Summerschool. Ihr Professor Ralf Pasel und sein Mitarbeiter Max Hacke beschreiben, wie sie sich auf die spannenden Tage vorbereiteten, was vor Ort geschafft wurde und was sie sich für das HAWI-Haus wünschen:

Während sich die Studenten der TU Wien dem Umbau der Büroräume zu bewohnbaren Zimmern widmeten, engagierte sich die TU Berlin mit der Gestaltung und Umsetzung der Gemeinschaftsräume. Die Aufgabe bestand darin, das Innere des monotonen 80er Jahre Bürobau, dem ehemaligen Siemens Hauptquartier Österreich, mit innovativen Nutzungskonzepten und gestalterischen Mitteln bewohnbar und vor allem wohnlich zu machen. Der Name der Initiative ‘Home not Shelter!’ war nicht nur These, sondern Aufgabenstellung zugleich, die zentrale Frage dabei: mit welchen Mitteln und Arbeitsweisen kann man das Bestandsgebäude so aufwerten, dass nicht nur reine Unterkünfte für Geflüchtete und Studenten entstehen, sondern ein Zuhause entsteht als Ort des Ankommens und des Wohlfühlens?

In einem vorbereitenden Intensiv-Design-Workshop in Berlin, entstanden in Zusammenarbeit mit der Veldakademie Rotterdam eine Vielfalt experimenteller Nutzungs- und Gestaltungskonzepte für die Gemeinschaftsräume. Entwickelt wurden Projekte für ein Theater, eine Werkstatt, eine Sitz- und Liegelandschaft, Spiel- und Leseräume. Die Ergebnisse wurden diskutiert, skizziert und modelliert bevor sie durch 10 Studierende der TU Berlin unter der Leitung von Prof. Ralf Pasel und Max Hacke vor Ort in Wien in die Realität umgesetzt wurden. In partizipatorischer Arbeitsweise und unter Einbindung der zukünftigen Bewohner entstanden bis Anfang Oktober neue gemeinschaftliche Wohn-, Arbeits- und Aufenthaltsräume.

img_Im größten aller Gemeinschaftsräume, entstand ein ’Supermöbel’ – eine raumgreifende Holzkonstruktion, die den Bewohnern eine Fülle an Aktivitäten und Möglichkeiten bietet. Das Supermöbel ist ein 10 Meter langer Tisch zum Arbeiten, Unterrichten und Werken. Umgeben von Fenstern hat der Tisch optimale Tageslichtbedingungen und bietet daher hochqualitative individuelle Arbeitsplätze einerseits, und die Möglichkeit für gemeinsame Essen und Veranstaltungen an einer langen Tafel andererseits. Der Tisch weitet sich in den Raum hinein und stuft sich in Richtung der Flure zu einer reichlich genutzten Sitztribüne ab. Besonders abends kann dieser Bereich für gemeinsame Veranstaltungen, wie beispielsweise Filmabende, genutzt werden. Eine herausziehbare Leinwand bietet die Möglichkeit in großen Gruppen Kinoabende zu organisieren. Im hinteren Bereich des Supermöbels ist die Funktionalität um eine Regalwand und eine gemütliche Sitz-Nische erweitert.

Weitere gestaltete Gemeinschaftsräume sind die Ankommensbereiche um die Lifte im img_8550-1-bearb4. und 5. OG. Die vorhandenen Räumlichkeiten sind zwar baugleich, unterscheiden sich allerdings durch ihre Lage innerhalb des Gebäudes maßgeblich. In beiden Räumen entstanden Aufenthaltsbereiche mit vielseitigen Sitz- und Liegelandschaften, die das Ankommen und das Sich-wohl-fühlen befördern. Während sich das eine Konzept mit einer sehr ökonomischen Verarbeitung der vorhandenen Bodenplatten zu einer abgetreppten Sitzlandschaft auseinandersetzte, überzeugte das andere Konzept durch den Bau einer lounge-artigen Liegelandschaft, einem Hotspot der einlädt im Internet mit der alten Heimat zu kommunizieren.

Die Besonderheit des Projektes liegt nicht nur in der architektonischen Gestaltung, sondern auch im Entstehungs- und Bauprozess selbst. Es wurde hier nicht nur gemeinsam gebaut, sondern zusammen gelebt! Da ein Teil der Bewohner bereits eingezogen war und die fertiggestellten Zimmer auch die Unterkunft der Berliner Architekturstudenten war, wohnte man bereits während der Bauphase zusammen, lernte man sich kennen, kochte gemeinsam, gab Hilfestellungen bei den Deutsch Hausaufgaben und wurde im Gegenzug in Arabisch und Farsi unterrichtet.

Rückblickend lässt sich sagen, dass sich einerseits ein großer Mehrwert durch die gestalterischen und baulichen Prozesses ergeben hat und dass andererseits auf ökonomischste Weise sowohl hochwertige Architektur, als auch sozial-integrative Prozesse entstanden sind, die eine wichtige Alternative darstellen zu den ansonsten üblichen Ankunftsorten und Ankunftssituationen. Hervorzuheben ist, dass der integrative Mehrwert durch das gemeinschaftliche Wohnen und Beisammensein enorm gestützt wird. Dass Studierende und junge Geflüchtete gemeinsam wohnen, bauen und arbeiten, macht hinsichtlich der sozialen Integration aller Beteiligten Sinn und macht vor allem auch bezüglich dem Schaffen eines Zuhauses einen erheblichen Unterschied in der Identifikation mit einem Ort. So gesehen ist das Projekt schon durch diesen Mehrwert ein voller Erfolg und eine Bereicherung sowohl für die Architekturstudenten als auch Bewohner des Hauses.

 

Text: Ralf Pasel, Max Hacke

Kategorie: Archiv

Neues Wohnprojekt: ‚Dantebad‘ in München

November 15, 2016 by admin Kommentar verfassen

In München ist Wohnraum im deutschlandweiten Vergleich besonders knapp und teuer, dies setzt Einheimische und anerkannte Flüchtlinge unter Druck. Die städtische Offensive ‚Wohnen für Alle‘ möchte dies ändern und schnell bezahlbaren und qualitätsvollen Wohnraum schaffen.

Im Oktober feierte das erste Projekt der Initiative Richtfest. Am Dantebad im Stadtteil Moosach errichtet die Wohnungsbau-Gesellschaft Gewofag derzeit einen Neubau mit etwa 100 Kleinstwohnungen, die Hälfte davon ist für anerkannte Geflüchtete vorgesehen. Ende 2016 soll der Bau bereits vollendet sein.

 

dantebad_1
Visualisierung Gewofag

Der Platz für diese Konstruktion wird einem Parkplatz abgewonnen, über dem das Gebäude auf Stelzen aufgebaut ist ohne dessen Funktion zu stören. Dies ist ein revolutionärer Prototyp zur Nachverdichtung deutscher Städte, denn durch die Stelzenkonstruktion kann der hohe Grundstückspreis beim Wohnungsbau in großen Metropolen umgangen werden.

Zum Richtfest des Gebäudes kamen neben dem Oberbürgermeister Münchens, Dieter Reiter, auch Vertreter von Supermarkt-Ketten, deren innerstädtische Parkplätze sich ebenfalls zur Überbauung eignen. Es wird erhofft, dass das Projekt Nachahmung auf öffentlichen und privaten Parkplätzen findet und dass so mehr bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden kann.

Das Amt für Wohnen und Migration wird die Hälfte der neuen Wohnungen an anerkannte Flüchtlinge vergeben, wobei auf einen ausgewogenen Anteil an Männer, Frauen und unterschiedlichen Altersklassen geachtet werden wird. Durch die Mischung mit Nachbarn ohne Fluchthintergrund wird eine bessere Integration und höhere Akzeptanz des Projekts erwartet.

Das Modellprojekt Dantebad liefert einen wertvollen Diskussionsbeitrag zu aktuellen Fragen des Städtebaus, der Architektur und der Unterbringung von Geflüchteten. Es vereint mehrere vielversprechende Ansätze: die doppelte Nutzung von bereits versiegelten Flächen, die schnelle, günstige und qualitätsvolle Konstruktion, sowie die soziale Durchmischung der zukünftigen Bewohner können zum Erfolgsrezept für ähnliche Projekte werden.

Kategorie: Archiv

Lüneburg: Studenten wohnen mit Asylsuchenden

November 7, 2016 by admin Kommentar verfassen

Das Konzept, Geflüchtete und Studierende gemeinsam unterzubringen, die Kernidee von Home not Shelter!, findet immer öfter Anwendung. Nach München, Wien, Kiel und bundesweiten Initiativen ist nun in einem Lüneburger Stadtteil ein neues Projekt entstanden, bei dem Studenten mit Asylsuchenden zusammenleben.

 

Im Container eingezogen sind Luise Bergmann (vorne), André Hesse (l.) und Carlotta Monath (ganz oben). Auch im Bild sind Pia Steinrücke von der Stadtverwaltung (M.), Lisa Apking (3.v.r.) und Benjamin Christodoulou (r.) vom Allgemeinen Studierendenausschuss AStA
Quelle: Carolin George

In einem Containerdorf im Süden der Stadt standen bis vor kurzem noch viele Zimmer leer, da seit dem Abkommen der Europäischen Union mit der Türkei im März 2016 immer weniger Flüchtlinge nach Deutschland kommen und in die zuvor kurzfristig geschaffenen Unterkünfte ziehen. In diese Zimmer sind nun bereits die ersten 12 Studierenden gezogen, wie der Weser Kurier berichtet.

Als Vermieter agiert die Stadt Lüneburg und bietet Drei-Zimmer-Wohneinheiten kostengünstig an Studenten an. Diese freuen sich, denn die Wohnungsnot in der Universitätsstadt ist groß. Die Stadt will demnächst nach dem gleichen Prinzip eine weitere Unterkunft anbieten. „Wir wollten dem Bedürfnis nach günstigem Wohnraum bei den Studierenden entgegenkommen“, erklärt der Sprecher der Stadt Lüneburg Daniel Gritz.

Das Zusammenleben im Containerdorf funktioniert sehr gut, meint Benjamin Christodoulou, Anti-Rassismus-Referent des Asta der Leuphania Universität Lüneburg: „Viele Studenten haben Lust, etwas mit den Geflüchteten zu organisieren, obwohl sie vertraglich nicht dazu verpflichtet sind“, sagt er dem Weser Kurier. Es seien zum Beispiel Fußballrunden oder Nachhilfe für die Kinder im Gespräch. „Die Erfahrung ist sehr, sehr positiv, alle sind sehr glücklich mit der Situation“.

Somit profitieren die Studierenden, die Geflüchteten und auch die Stadt von diesem Projekt. Dieses ist jedoch vorerst befristet und von der zukünftigen Zahl der nach Deutschland kommenden Flüchtlinge anhängig. In der Zwischenzeit wird sich zeigen, ob der positive Effekt sich auf die wirtschaftlichen Vorteile beschränkt, oder ob das Zusammenleben von Geflüchteten mit bereits Beiheimateten einen deutlichen gesellschaftlichen Mehrwert für Lüneburg haben wird.

 

 

Kategorie: Archiv

Neues von Traudi

November 1, 2016 by admin Kommentar verfassen

Bei Home not Shelter! entstehen nicht nur Architekturentwürfe mit neuen Ideen zum Wohnen für Geflüchtete, es wird auch selbst gebaut. Von diesem Design Build-Projekt gibt es neue Bilder und Nachrichten:

In einem Haus in Wien entsteht Traudi, ein System, bei dem Geflüchtete mit Studierenden bequem und unkonventionell zusammen wohnen. Der Clou: das Zimmer wird selbst zusammengebaut, wodurch Gemeinschaft und Identität entstehen.

Viele Zimmer sind bereits fertig und bezogen, an anderen wird weiter gebaut. Von Architekturstudierenden der TU Wien und anderer Home not Shelter!-Universitäten, sowie von den neuen Bewohnern der Zimmer.

Seit vielen Wochen bereits helfen die Studenten beim Aufbau des Traudi-Systems, bei der Individualisierung der Zimmer und in der hauseigenen Werkstatt. Gemeinsam wurden auch Möbel bemalt und sich untereinander bei gemeinsamen Kaffee ausgetauscht.

Bilder und Videos vom Bauprozess und von den Pausen stellt das Traudi-Team auf ihre liebevoll gestaltete Facebook-Seite. Dort erfährt man direkt und auf humorvolle, wie persönliche Weise, wie es den Studierenden dabei geht, einmal aus der Universität herauszukommen und selbst Hand anzulegen.

Gemeinsam arbeiten und gemeinsam wohnen bringt die Menschen zusammen – das ist das Konzept von Home not Shelter!
Und da das Gebäude noch nicht voll bezogen ist, werden sich in der Kempelengasse in Wien noch viele Menschen begegnen können.

 

Kategorie: Archiv

Antrittsvorlesung Alexander Hagner an der FH Kärnten mit Buchvorstellung Home not Shelter!

Oktober 5, 2016 by admin Kommentar verfassen

Am gestrigen Dienstag, den 4. Oktober 2016, begann Home not Shelter!-Teammitglied Alexander Hagner (TU Wien) seine neue Stiftungsprofessur für Soziales Bauen an der FH Kärnten mit einer Antrittsvorlesung.

Der Titel des Abends und der Ausstellung an der FH Kärtnen, die damit eröffnet wurde, lautet Randerscheinung – realisierungsrelevante Semesterarbeiten für benachteiligte Menschen. Hagner berichtete über prägende Stationen seiner Biografie, stellte Bauprojekte aus  der Vergangenheit wie z.B. die VinziRast vor und sprach über bisherigen Lehrinhalte um einen Ausblick auf seine zukünftige Arbeit möglich zu machen. Er wurde dabei nicht müde zu betonen, dass es wichtig ist, nicht nur zur sprechen sondern vor allem zu handeln. „Architecture is not about design, its about people!“ war eines seiner zentralen Credos. Seine Studierenden können sich nach diesem Ausblick auf ein spannendes Semester mit ihm freuen.

Zudem war die Hans Sauer Stiftung vor Ort und  präsentierte das kürzlich erschienenen Buch Home not Shelter! Gemeinsam leben statt getrennt wohnen (Hg. Ralf Pasel, Alexander Hagner, Hans Drexler, Ralph Boch, jovis Verlag 2016).

 

 

Die Ausstellung welche im Innenhof der FH in Spittal zu sehen ist, zeigt einige Projekte mit denen sich Hagner und seine Studierenden in den letzten Jahren beschäftigt haben: Parasitic > > Symbiotic zeigt Arbeiten, die sich mit der Erschließung des öffentlichen Raum für benachteiligte Menschen auseinandersetzt, es werden Auszüge aus der Home Not Shelter!-Publikation gezeigt und auch Traudi, die erste Umsetzung aus der Home Not Shelter!-Initiative kommt hier zur Aufführung. Zu diesem besonderen Anlass waren auch die fleißigen Traudi-Mitarbeiter vor Ort, die zur Freude ihres ehemaligen Dozenten die Baustelle in Wien für eine Nacht verlassen haben.

Die Ausstellung ist weiterhin zu sehen und hat folgende Öffnungszeiten:
05.10. – 19.10 / 25.10.- 24.11. / Mo. – Fr. 9.00 – 19.00
in der Villacherstraße 1 / 9800 Spittal an der Drau

 

Kategorie: Archiv

Home not Shelter! – Ein Besuch in Wien bei der Traudi-Summerschool

September 28, 2016 by admin Kommentar verfassen

Im Herbst 2015 hat die Hans Sauer Stiftung das hochschulübergreifende Projekt Home not Shelter ins Leben gerufen. Ziel des Projektes ist es, Wohnlösungen für Studierende und Geflüchtete zu schaffen. In Wien wurde wie bereits hier berichtet, das Projekt „Traudi“ ins Leben gerufen. Eine Gruppe von Architekturstudierender der TU Wien baut  dafür in einem großen Bestandsbau, ehemals ein Firmensitz von Siemens, zwei Etagen Bürofläche in ein Studentenwohnheim für Flüchtlinge und Studierende um. Mit„Traudi“ sind hier schon seit Juli engagierte Studierende zu Gange, die ein System entwickelt haben, wie sie die kargen Büroräume zu lebenswerten Studentenzimmern wandeln können, die viel Freiheiten zum Mitgestalten lassen. So werden z.B. Teile der Böden entfernt, so dass Sitzecken und Stauräume entstehen, oder Balken durch das gesamte Zimmer gezogen, die es zulassen, selber zu wählen, wie man den Raum gestalten und nutzen möchte. So soll dann gemeinsam mit den zukünftigen Bewohnern das finale Raumkonzept besprochen und umgesetzt werden. Jeder darf selbst entscheiden, ob er sein Bett gerne unter der Decke hätte und darunter einen Arbeitsbereich, den Schlafplatz doch lieber am Boden, dafür den Schreibtisch am Fenster usw… Den Möglichkeiten sind hier (fast) keine Grenzen gesetzt.

Zur Unterstützung der Wiener Studierenden sind im Rahmen einer Summerschool nun bereits seit Mitte September zehn Studierende der TU Berlin angereist, die sich mit den Gemeinschaftsflächen beschäftigen. Sie haben sich unterschiedliche Konzepte überlegt, wie man die  Zwischenräume, wahrscheinlich ehemals Konferenz- oder Besprechungszimmer, auf den Fluren umbauen und nutzen kann. Dabei spielte auch die optimale Nutzung der bestehenden Raumstrukturen sowie das Recycling von bestehenden Materialen eine Rolle wie z.B. von Bodenplatten, die durch das Traudi-Team entfernt worden sind, um in den Zimmern mehr Platz zu schaffen.

So entstehen zwei Aufenthaltsbereiche, die zum Verweilen, zum Relaxen aber auch zum Austausch und Miteinander einladen. Nachdem die erste Woche der Summerschool hauptsächlich dazu genutzt wurde, die in Berlin gemachten Entwürfe an die Gegebenheiten vor Ort an zu passen, wird nun seit zwei Tagen gebaut und man kann schon erahnen, wie individuell und gemütlich Aufenthaltsbereiche sein werden.

Ein weiterer Entwurf nutzt eine Gemeinschaftsfläche, die anfangs schwer zu nutzen schien, sehr vielseitig mit der Hilfe eines Supermöbels, welches sowohl als Werkbank oder Arbeitsfläche, Sitzplattform oder Kino genutzt werden kann.

Die Teilnehmer der Summerschool bauen nicht nur vor Ort sondern wohnen in den bereits fertiggestellten „Traudi“- Zimmern. Einige Flüchtlinge sind auch schon eingezogen und packen mit an. So entsteht ein buntes Miteinander, in dem jeder seine Wünsche und Vorstellungen von seinem neuen Zuhause einbringen kann. Bis zum 8. Oktober sollen die Bauarbeiten soweit abgeschlossen sein, damit passend zum Semesterstart auch alle weiteren Bewohner ihre Zimmer beziehen können. Die Caritas Wien betreut das Wohnheim – es sind noch Plätze frei, hier gehts zur Anmeldung!

Kategorie: Archiv

Aus dem Netzwerk: Grandhotel Cosmopolis

September 27, 2016 by admin Kommentar verfassen

copyright: Grandhotel Cosmopolis
copyright: Grandhotel Cosmopolis

Das Projekt ‚Grandhotel Cosmopolis‘ aus Augsburg wurde am 15. September 2016 mit dem Sonderpreis ‚Soziale Impulse durch Städtebau‘ des Deutschen Städtebaupreises ausgezeichnet. In der Würdigung der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung heißt es unter anderem, das Projekt zeige beispielhaft

‚wie man einerseits gewohnte Vorgehensweisen für die die Entwicklung von Immobilienprojekten in Frage stellen und zugleich durch ein interessantes Experimentierfeld mit entsprechenden Freiräumen allen derzeitigen und zukünftigen Mitgliedern unserer Gesellschaft neue Möglichkeiten für ein respektvolles und fröhliches Zusammenleben schaffen kann‘.


Wir gratulieren und nutzen die Gelegenheit dazu, das Projekt vorzustellen.

 

copyright: Grandhotel Cosmopolis
copyright: Grandhotel Cosmopolis

Deutschlands ‚ungewöhnlichstes Hotel‘ (Süddeutsche Zeitung) wurde von A-Architekt und dem Verein Grandhotel Cosmopolis e.V nach einem Konzept aus dem Jahr 2011 entworfen. Das Diakonische Werk Augsburg plante damals, in dem leerstehenden Gebäude im Domviertel Asylsuchende unterzubringen. Man fürchtete eine Abwertung des schon seit längerem verödenden Viertels. Die Köpfe hinter dem Grandhotel hingegen wollten die Gelegenheit nutzen, das Haus zu einer Begegnungs- und Belebungsstätte zu machen, von der das gesamte Quartier profitiert.

 

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Heute ist all dies erreicht und das Grandhotel wächst weiter. Es bietet derzeit Platz für 65 AsylbewerberInnen, für Gäste in 16 individuell gestalteten Zimmern, für offene Lernwerkstätten, für Ateliers, für eine Café-Bar und eine Gaststätte mit internationaler Küche.

Bemerkenswert ist die Möglichkeit der Teilnahme Aller am Projekt ‚Grandhotel Cosmopolis‘: Als Zuschauer auf Veranstaltungen oder Gast im Café, bei Kunstprojekten oder im Backzirkel, als Teilnehmer an einem interkulturellen Kochkurs oder direkt involviert als Mitarbeiter in einer der derzeit offenen Stellen.
Die Asylsuchenden sind somit nicht ausgegrenzt, unter sich, an den Stadtrand verbannt, sondern sofort Teil einer lebendigen Kultur, in der Partizipation großgeschrieben wird.

Das Grandhotel Cosmopolis ist ein vielschichtiges Musterbeispiel für den positiven sozialen Einfluss von Architektur. Wir wünschen weitere so erfolgreiche Jahre und dass es viele ArchitektInnen, PlanerInnen, PolitikerInnen und Nachbarn dazu inspiriert, Chancen zu ergreifen und Leuchtturmprojekte zu erschaffen.

Kategorie: Archiv

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Am Römerkastell 73 (im Familien- und Nachbarschaftszentrum, Eingang im Hof)
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