Das American Institute of Architects Committee on the Environment (AIA COTE) hat in Zusammenarbeit mit der Association of Collegiate Schools of Architecture (ACSA) und Architecture 2030 die Gewinner des diesjährigen Design-Ideen-Wettbewerbs für Studierende ausgezeichnet. Der Wettbewerb würdigt zehn außergewöhnliche Architekturprojekte, die sich darauf konzentrieren, Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels durch kreativ-innovative Integration von Designstrategien anzugehen und dabei Themen wie Integration, Gemeinwesen, Energie- und Wasserverbrauch berücksichtigen.
Aus der Perspektive von Home not Shelter! besonders interessant ist das anspruchsvolle Siegerprojekt „INTERCONNECT: Connecting Paths, Connecting Programs, Connecting People“, das den Integrationsprozess für eine wachsende Flüchtlingsbevölkerung in der spanischen Stadt Madrid durch das Flüchtlingsintegrationszentrum Interconnect auf der Plaza de las Descalzas unterstützen soll.
Im Zentrum der Fußgängerzone, die insgesamt acht Straßen und fünf öffentliche Plätze miteinander verbindet, soll das Flüchtlingsintegrationszentrum auf dem Gelände eines verlassenen Bankgebäudes öffentliche Räume unter anderem mit einem historischen Kloster, einer Galerie/ Veranstaltungsfläche und einem modernen Einkaufszentrum teilen.
Interconnect ist ein Konzept, das auf seinen unmittelbaren städtischen Kontext reagiert, Anschlussfähigkeit an das bestehende Netzwerk von Fußgängerwegen in der Innenstadt herstellt und durch dessen Erweiterung zusätzlichen öffentlichen Raum zur Stärkung sozialer Interaktion im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung schafft.
Das 5143m2 große Zentrum soll zudem dringend benötigten Raum für Integrationsprogramme bereitstellen. Durch die Gestaltung eines Community Media Centers, einer interkulturellen Galerie, eines Cafés und einem Flüchtlingsdienstzentrum mit Rechts-, Berufs- Finanz- und Kinderbetreuungsdiensten, soll Geflüchteten sowie BügerInnen Zugang zu Information und Technologie gewährleistet und das Zusammentreffen verschiedener Kulturen ermöglicht werden.
Bis in die kleinsten Details ist das Integrationszentrum so konzipiert, dass es aktiv eine Verbindung zur Außenwelt herstellt: eine Reihe von Terrassen und großen Fensteröffnungen ermöglichen einen Blick auf die Stadt und laden gleichzeitig zum Verweilen im Inneren ein. Durch die Kontrolle von Tageslicht, Wind und Thermiken schafft das städtische Ökosystem außerdem Voraussetzungen für einheimische Fauna und begünstigt eine angenehme Atmosphäre.
„Wege verbinden, Programme verbinden, Menschen verbinden“ – Interconnect koppelt ökologische Stadtentwicklung an soziale Dimensionen. Ein Siegerkonzept, das zum Umdenken anregt.
Alle Ergebnisse und Pläne zum Konzept gibt es hier.
Studierende: Harrison Polk & Madison Polk
Universität: Clemson University
Schreibe einen Kommentar