Die internationale Plattform What Design Can Do (WDCD) hat die Finalisten eingereichten Projekte für ihre Refugee Challenge veröffentlicht. Bei diesem Wettbewerb haben WDCD gemeinsam mit der IKEA Stiftung und der UNO-Flüchtlingshilfe nach Ideen gefragt, die das Leben von Flüchtlingen verbessern können. Designer aus 70 Ländern sandten ihre Entwürfe ein, die besten 25 davon wurden durch ein Komitee aus Menschenrechtsexperten und Designern in eine Shortlist, also eine engere Auswahl, gewählt. Am 1. Juli 2016 wurden die fünf Sieger bekannt gegeben.
Unter den Einsendungen befanden sich einige Entwürfe zur Hilfe bei rechtlichen Fragen, zum besseren Einstieg in den Arbeitsmarkt und zur Integration in die neue Nachbarschaft. Sehr viele Beiträge haben auch die Wohnsituation der Asylsuchenden im Fokus. Im Folgenden werden die erwähnenswertesten Projekte aus der Liste der 25 Besten vorgestellt.
Projekt InterAct
Die App InterAct von Lag ihhoplock aus Schweden bietet Studierenden und Geflüchteten eine Plattform und eine Community, über die sie sich vernetzen können. Verschiedene Werkzeuge helfen den Nutzern, sich bezüglich Sprache, Kultur, Freizeit, Projekte und gemeinsamer Wohnungssuche zu vernetzen.
Unter dem Motto „Integration beginnt mit Interaktion“ soll so zwischen den oft als kompatibel angenommen Gruppierungen von Asylsuchenden und Studierenden ein Verständnis, ein Ideenaustausch und die Basis für eine gute Integration geschaffen werden.
Projekt MezzAHome
Aus Australien stammt der Vorschlag MezzAHome, der die Wohnungsnot für Geflüchtete in Europäischen Städten lindern will. Das dazu entwickelte modulare System kann temporär in leerstehende Gebäude eingesetzt werden. Die Größe der Räume ist flexibel an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst und nutzt kleinen Platz hoch funktional.
Die Holzbau-Module lassen sich innerhalb von 24 Stunden aufbauen und einfach erweitern. Durch die Verteilung auf verschiedene innerstädtische Gebäude wird Ghettoisierung und Ausgrenzung vermieden. Über einen längeren Zeitraum hinweg können die Behelfsunterkünfte wieder angebaut, oder die Leerstände renoviert und dauerhaft genutzt werden.
Projekt BLOOM
Ein Niederländisches Team entwickelte für die Refugee Challenge das BLOOM, eine Struktur, die als sozialer Kommunikationspunkt in neu entstandenen Nachbarschaften errichtet werden kann. Geflüchtete wie lokal Ansässige werden eingeladen, den Raum für Austausch jeglicher Art zu nutzen und sich kennenzulernen. Zudem wird der heimatlosen Gemeinschaft ein sozialer Raum für Aktivitäten geboten.
Der Raum ist einfach auf- und abzubauen und generiert seine Energie selbst. Damit ist er ortunabhängig und kann überall schnell als Konnektor zwischen Menschen und Orten dienen. Erfahrungen austauschen, seinen Beruf ausüben, neue Sprachen lernen. Dies und mehr soll durch die einfache Architektur von BLOOM möglich werden.
Diese interessanten Ideen lassen sich im Detail auf dem Webauftritt von What Design Can Do nachlesen. Auch die nicht mit Architektur verwandten Projekte sind sehr sehenswert und vor allen Dingen sehr inspirierend.
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