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Home not Shelter! bei »Die koproduzierte Stadt«: Die Dokumentation

Februar 20, 2017 by admin Kommentar verfassen

Gemeinsam mit der Hans Sauer Stiftung veranstaltete die IBA Heidelberg am 11. und 12. Oktober 2016 unter dem Titel »Die koproduzierte Stadt« eine internationale Fachtagung. Mit dabei waren Home not Shelter!, sowie andere Experten aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden und den USA, aus Architektur, Stadtplanung, Wirtschaft und Wissenschaft. Mit Beispielen von digitalen Stadtmodellen über Social Design Projekte mit Geflüchteten bis hin zu Stadtmöbeln, die zum Mitmachen einladen, wurde Heidelberg für zwei Tage zum Diskussionsraum über diese Haltungswende.

Eine Dokumentation dieser Fachtagung ist nun online einzusehen. Die Vorträge der Home not Shelter!-Professoren Hans Drexler und Alexander Hagner finden sich aufbereitet und illustriert in dem von der IBA veröffentlichten Prospekt. Mit dabei sind auch unsere Partner von AllesWirdGut Architektur mit ihrem Projekt magdas HOTEL und viele andere Experten zum Thema Stadtentwicklung in Gemeinschaft.

Insgesamt ist die Broschüre ein gelungenes Handbuch zum Thema ‚Koproduktion von Stadt‘. Die einleitenden Worte von Klaus Selle (RTWH Aachen) und Jale Tosun (Universität Heidelberg) geben einen guten Überblick zum Thema. Die vielen Beispiele illustrieren und verstärken die Kernthesen der Veranstaltung.

Alle Infos zum IBA_LAB N°4 »Die koproduzierte Stadt« gibt es auf http://www.iba.heidelberg.de/deutsch/veranstaltungen/kalender/iba_lab-n4.html.

 

Kategorie: Archiv

Startblok Riekerhaven

Februar 10, 2017 by admin Kommentar verfassen

Die Kernidee von Home not Shelter!, kulturell gemischte Unterkünfte zu bauen um Integrationsschwierigkeiten zu überwinden, wird von vielen Projekten europaweit geteilt. Ein besonders gelungenes soll heute vorgestellt werden: Startblok Riekerhaven.

Startblok ist ein niederländisches Wohnprojekt, bei dem junge Geflüchtete mit Aufenthaltserlaubnis und junge Niederländer zusammen wohnen. In Studios oder WGs leben sie Tür an Tür und teilen sich die gemeinschaftlichen Aufenthaltsräume und Freiflächen.

Der Name, Startblok, beinhaltet die Idee, den jungen Menschen einen guten ‚Start‘ ins Leben zu ermöglichen. Egal, ob sie aus der Gegend kommen oder von weither geflohen sind. Zusammen sollen die Bewohner ihre Zukunft in Riekerhaven gestalten und beginnen.

 

 

Durch ‚Selbstmanagement‘ und ‚Eigenorganisation‘ werden die jungen Menschen dazu inspiriert, Verantwortung zu übernehmen und eine Gemeinschaft zu bilden. Die günstigen Mieten werden unter anderem dadurch gewährleistet, dass sich die Bewohner selbst um das Gebäude und das Gelände kümmern.

Eine Eigeninitiative der Bewohner sind auch die vielen gemeinsamen Aktivitäten in der Unterkunft: Fußball-Turniere, Joggen, Feste, Sprachabende und vieles mehr wird im Startblok organisiert, wodurch Freundschaften, ein Gemeinschaftsgefühl und eine schnelle und natürliche Integration der Geflüchteten vorangetrieben werden. Jeder ist dazu eingeladen, selbst Vorschläge zu machen.

In ihrem Blog berichten die verschiedenen Bewohner in kurzen Geschichten über ihr alltägliches Leben in Startblok Riekerhaven. So bekommt man einen sehr gefühlvollen Einblick in die gesellschaftlichen Dynamiken eines so besonderen Ortes.

 

 

Das Projekt erhält viel Aufmerksamkeit, sagt PR-Sprecherin Fleur Eymann. Sowohl von den Medien, als auch erfreulicherweise von Projektplanern und Politikern in ganz Europa.

Die Entwicklung, dass sich die Betreiber von Unterkünften für Geflüchtete mehr und mehr Gedanken darüber machen, wie diese gut und einfach in die Gesellschaft vor Ort eingegliedert werden können, ist begrüßenswert. Startblok Riekerhaven bringt viele neue Ideen in die Debatte mit ein und ist somit ein wichtiges und bemerkenswertes Projekt.

 

Kategorie: Archiv

Social Scale – SYMPOSIUM ZUR AUSSTELLUNG MAKING HEIMAT. GERMANY, ARRIVAL COUNTRY

Februar 9, 2017 by admin Kommentar verfassen

Home not Shelter! unterstützt das Symposium Social Scale im Deutschen Architekturmuseum am 3. März 2017.

 

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In dem ganztägigen Symposium zum Thema Wohnen und Migration werden nationale und internationale Projekte zum Thema „Making Heimat“ vorgestellt. Bauprojekte also, die Migranten das Ankommen an ihrem neuen Wohnort erleichtern sollen.

Schwerpunkte sind dabei die Skalierbarkeit, das Integrationspotential und die langfristige Nutzung der Bauten. Außerdem werden Fragen diskutiert, wie: ‚Wie viel Integrationspotential haben unterschiedliche Standorte in Großstädten, Klein-
städten, Stadtteilen und auf dem Land?‚ und ‚Was sind die baulichen aber auch
gesellschaftlichen Voraussetzungen, damit Integration gelingen kann?‘

Mit dabei sind viele Arbeiten aus dem Home not Shelter!-Netzwerk, wie der Design Build-Entwurf Gemeinschaftshaus Spinelli der TU Kaiserslautern und das Projekt am Dantebad von Florian Nagler. Die Architekten selbst werden ihre Gebäude vorstellen. Auch internationale Architekten und Initiativen werden am Symposium teilnehmen, sowie Soziologen, Migrationsforscher und Stadtplaner.

 

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Doug Saunders, der Autor von „Arrival City“ und Mitentwickler der Ausstellung „Making Heimat. Germany, Arrival Country“ (Deutschlands Beitrag zur Architekturbiennale in Venedig 2016) wird einen Ausblick auf die Zukunft geben und hält zum Abschluss des Symposiums einen Vortrag mit dem Titel: „Die neue Völkerwanderung — Arrival City“.

Die Ausstellung Making Heimat. Germany, Arrival Country ist vom 4. März  bis zum 10. September 2017 im Deutschen Architekturmuseum DAM in Frankfurt am Main zu sehen.

 

Anmeldung

Die Anmeldung zum Symposium erfolgt über diese Email-Adresse: info@makingheimat.de

Broschüre

Social Scale – Symposium zur Ausstellung Making Heimat. Germany, Arrival Country (PDF, 238 KB)

Kategorie: Archiv

Home not Shelter!-Partner gewinnt Design Build Preis

Februar 3, 2017 by admin Kommentar verfassen

Das studentische Design Build Projekt Landwirtschaftsschule Bella Vista Bolivia wurde mit dem diesjährigen Designpreis für das Gemeinwohl des Design Corps, des Social Economic Environmental Design (SEED)-Netzwerks und der designbuildXchange-Plattform ausgezeichnet.

Home not Shelter!-Partner Professor Ralf Pasel von der Technischen Universität Berlin und 40 seiner Architekturstudenten entwarfen und bauten die Schule und ein zugehöriges Internat in den vergangenen Jahren gemeinsam in Bolivien mit Kooperationspartnern vor Ort.

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Der Campus, auf dem jungen Menschen eine berufliche Perspektive auf dem Land geboten wird, wird zu einem Innovationszentrum im Bereich der integralen Berufsausbildung, Wasser- und Abfallmanagement und der ökologischen, tiergerechten Landwirtschaft in der Region Cochabamba entwickelt.

Eine renommierte Jury lobte das Projekt für seine Nachhaltigkeit, seinen positiven Einfluss auf die Gemeinschaft und seine hohe Qualität.

Wir gratulieren zur Auszeichnung und freuen uns, dass Architekturstudierenden während ihrer Ausbildung die Möglichkeit geboten wird, an einem Design Build Projekt mit gesellschaftlicher Bedeutung teilzunehmen.

Alle Gewinner des diesjährigen Preises sind hier nachzulesen: https://seednetwork.org/2017-awards-winners/

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Buchempfehlung: Zukunft Wohnen

Januar 28, 2017 by admin Kommentar verfassen

Das Buch Zukunft Wohnen – Migration als Impuls für die kooperative Stadt erscheint im Februar 2017 im jovis Verlag als Fortsetzung des erfolgreichen Buches Refugees Welcome – Konzepte für eine menschenwürdige Architektur. Herausgeber sind unter anderem Jörg Friedrich und Simon Takasaki aus dem Home not Shelter!-Team.

Zukunft Wohnen sammelt architektonische Konzepte und Projekte, die der Frage nach gutem Wohnen für Flüchtlinge und dessen positiven Einfluss auf die Gesellschaft nachgehen. Es geht um Wohnlösungen, die nicht temporäre, segregierende Fremdkörper in der Stadt oder auf dem Land sind, sondern um Ideen, die Impulse schaffen für eine ‚kooperative Stadt‘, in der Integration und Kollaboration maßgeblich sind.

Viele Entwürfe von Architekturstudierenden, die an Home not Shelter! teilnahmen, haben es auch ins Buch geschafft. Ebenso zahlreiche Partner, die mit neuen Einflüssen in der Architektur eine bessere Unterbringung für Geflüchtete erreichen möchten.

So ist ein inspirierender Ideenkatalog entstanden, dessen Umsetzung nun an engagierten Bürgern, Investoren und Politikern liegt. Dass dies möglich ist, zeigen bereits viele verwirklichte Projekte, wie das Grandhotel Cosmopolis oder das Home not Shelter!-Projekt Traudi in Wien.

Einen Blick ins Buch und die Möglichkeit zur Bestellung gibt es auf der Internetseite des jovis Verlags.

Zukunft: Wohnen
Migration als Impuls für die kooperative Stadt

 

 

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Veranstaltung: architekturforum passau mit Home not Shelter!

Januar 24, 2017 by admin Kommentar verfassen

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Professor Ralf Pasel spricht am 26. Januar 2017 an der Universität Passau im Rahmen einer öffentlichen Ringvorlesung über die Arbeit von Home Not Shelter!

Die Vorlesung steht allen Interessierten offen und ist kostenfrei. Danach besteht Gelegenheit für Fragen und Diskussion.

Beginn: 19:00 Uhr
Ort: Raum S008, Nikolastraße 12, Passau

Alle Informationen gibt es auf der Internetseite der Universität Passau.

 

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Presse: Die Deutsche Bauzeitung über Hawi

Januar 20, 2017 by admin Kommentar verfassen

Wir bedanken uns bei der deutschen bauzeitung für einen schönen Artikel über das Hawi-Haus und den Beitrag von Home not Shelter!

 

»Wir haben uns getraut«, sagen die vier Traudis. »Und so ist nach einigen Monaten ein Stück Architektur entstanden, das beweist, dass Bauen nicht nur mit Plänen zu tun hat, sondern auch mit zwischenmenschlichen Kontakten. Dieses Projekt ist ein Statement dafür, dass das Berufsbild des Architekten angesichts der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Umstände neu definiert werden muss.«

 

Den ausführlichen Bericht kann man auf der Internetseite der deutschen bauzeitung nachlesen.

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Verwandte Projekte: Junges integratives Wohnen in München

Dezember 31, 2016 by admin Kommentar verfassen

Zwei neue Projekte in München möchten jungen Menschen mit und ohne Fluchthintergrund neue Wohnperspektiven bieten. Diese inspirierenden Konzepte zeigen, dass Wohnen nicht nur Wohnen ist. Hier finden die Bewohner direkt und indirekt Hilfe beim Start in ihr (neues) Leben.

Weil hier Wohnen mit Sozialbetreuung und Integration auf gelungene Weise miteinander verknüpft wird, werden diese Projekte im Folgenden vorgestellt:

 

Junges Quartier Obersendling

Quelle: GEG German Estate Group AG
Quelle: GEG German Estate Group AG

In einem großen, derzeit leerstehenden Gewerbekomplex an der U-Bahn »Machtelfingerstraße« soll einerseits Büroraum geschaffen, andererseits die Unterbringung junger Menschen möglich werden.

Gleichzeitig soll aber auch ein Bildungs-, Begegnungs- und Kulturzentrum entstehen, welches bundesweit zu einem Integrationsprojekt mit Vorbildcharakter werden kann. So ist neben Bildungs- und Integrationsmaßnahmen für junge geflüchtete Menschen auch deren Unterbringung
auf dem Gelände im Kontext der Unterbringung anderer junger Menschen in Ausbildung oder im Studium geplant. Offene jugendbezogene und kulturelle Maßnahmen sollen dabei den Stadtteil und die Stadtgesellschaft aktiv mit einbinden.

Quelle: GEG German Estate Group AG

Durch die Anbindung vielfältiger Angebote an den Campus kristallisiert sich der inklusive, integrative und (berufs)bildende Charakter eines jungen Quartiers

besonders heraus. Neben der vorübergehenden Situierung der städtischen Schulanlage Luisenstraße mit ihren Werkstätten, Angeboten zur beruflichen Orientierung, Sprach- und Integrationskursen, dem Café Netzwerk des Kreisjugendrings, der Situierung von buntkicktgut, dem Musikunterrichtsangebot Mikado und anderen Angeboten der Initiativgruppe München e. V wird der Trägerkreis Junge Flüchtlinge e. V. mit der SchlaU-Schule, dem Nachbetreuungsprogramm und der SchlaU-Werkstatt für Migrationspädagogik in die Mitte des Campus einziehen.  Eine Kantine als sozialer Ausbildungsbetrieb vervollständigt diesen Begegnungsort.

 

YIL – Young Independent Living

Das bereits eröffnete YIL ist eine sozialpädagogisch begleitete Wohnform für junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren. Neben der Bereitstellung von Wohnraum, werden die Bewohner/-innen bei der schulischen oder beruflichen Ausbildung, beim Studium, der Eingliederung in die Arbeitswelt und der sozialen Integration unterstützt.

Bei der einen Zielgruppe handelt es sich um junge Menschen bis 25 Jahre mit und ohne Fluchthintergrund; diese wurden vor ihrem Wechsel in das Wohnheim in einer Einrichtung der Jugendhilfe intensiv betreut. Neben der Bereitstellung von Wohnraum werden die Bewohnerinnen und Bewohner bei der Ausbildung, beim Studium, der Eingliederung in die Arbeitswelt und der sozialen Integration bei Bedarf sozialpädagogisch betreut.

Quelle: Diakonie Jugendhilfe OBB

Die zweite Zielgruppe sind Nachwuchskräfte der Stadt. Da in der Planungsphase längst nicht so viele unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in München ankamen, wie ursprünglich erwartet wurde, haben sich Spielräume bei der Nutzung eröffnet. Durch das Zusammenwohnen von Auszubildenden und jungen Geflüchteten ergeben sich spannende Synergieeffekte.

Bei aller Unterschiedlichkeit der Zielgruppen, die das Wohnheim an der Ottobrunner Straße bevölkern, weisen sie doch etliche Gemeinsamkeiten auf: Es handelt sich meist um junge Menschen im ungefähr gleichen Alter, mit vergleichbaren Interessen und vergleichbarer Lebenslage. Alle befinden sich in Ausbildung, und so wie die jungen Flüchtlinge dabei sind, sich in ihrer neuen Heimat zu integrieren, so geht es auch für die Auszubildenden der Stadt darum, sich in München einen neuen Lebensmittelpunkt aufzubauen. Unter dem Strich: eine Chance für modellhaftes Zusammenleben.

 

Wesentlich an diesen beiden Ansätzen ist, dass sie die Bedeutung von Betreuung und Eingliederung als Bestandteil der Unterbringung verstehen. Insbesondere bei jungen Menschen und bei Migranten, die sich in einer neuen Umgebung und/oder einem neuen Lebensabschnitt zurecht finden müssen, ist es wichtig, den sozialpädagogischen Aspekt des Wohnens zu berücksichtigen.

Kategorie: Archiv

Home not Shelter! in fatum

Dezember 22, 2016 by admin Kommentar verfassen

fatum – das Magazin für Philosophie der Wissenschaft, Technik und Gesellschaft der TU München hat in seiner Dezemberausgabe einen ausführlichen Artikel über Traudi veröffentlicht. Traudi, das ist das Design Build Projekt der Wiener Home not Shelter!-Studenten, bei dem sie einige Zimmer in einem Wohnheim für Studenten und junge Geflüchtete selbst bauen.

Mehrere Home not Shelter!-Beteiligte kommen zu Wort und es gelingt der Journalistin ein tiefer Einblick in das Hawi-Haus der Cartias, wo die Traudi-Zimmer gebaut werden.

In seiner nächsten Ausgabe berichtet fatum von darüber, wie Hawi und Traudi sich weiterentwickeln und wie das Zusammenleben der Bewohner funktioniert.

Der Artikel ist HIER online nachzulesen und als PDF herunterzuladen.

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fatum Dezember 2016

 

 

Kategorie: Archiv

Aktuelle Unterbringungssituation von Geflüchteten in Deutschland – Informationen und Empfehlungen für Architekten

Dezember 5, 2016 by admin Kommentar verfassen

Um gute Architektur für Geflüchtete zu entwerfen, ist es zwingend nötig, sich mit der aktuellen rechtlichen und tatsächlichen Unterbringungssituation, sowie mit den Geflüchteten selbst zu beschäftigen. Architektur dient immer dem Menschen und gute Ideen können nur dann Früchte tragen, wenn sie sich an den Verfügbaren Fakten orientieren.

Eine in diesem Jahr gemeinsam vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) durchgeführte Befragung von Geflüchteten geht unter anderem gezielt auf die Unterbringung ein und erlaubt Einblicke in die Wohnsituation aus Sicht der Geflüchteten.

Der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration hat ebenfalls 2016 einen Policy Brief mit dem Thema Ankommen und Bleiben – Wohnsitzauflagen als integrationsfördernde Maßnahme? veröffentlicht, in dem er das neue Integrationsgesetz (vom Juli 2016) untersucht und die Frage aufwirft, ob eine Wohnsitzauflage, wie vorgesehen, die Integration von Migranten fördern kann oder nicht. Dazu wird untersucht, welche Standortfaktoren für eine gute Integrationsvoraussetzung nötig sind.

Eine Zusammenfassung dieser beiden Arbeiten mit Hinblick auf die Unterbringung der Geflüchteten liefert interessante Hinweise und Handlungsempfehlungen, nicht nur für Politiker, sondern vor allem auch für Architekten, die sich mit der Wohnraumbeschaffung für Geflüchtete auseinandersetzen.

 

HINTERGRÜNDE

Es wurden detaillierte Daten zur Einschätzung der Wohnsituation durch die Geflüchteten erhoben, da davon ausgegangen wird, dass das Wohnen ein Schlüsselfaktor für Integration und soziale Teilhabe ist. Die eigene Wohnung ist ein Ort, der im Idealfall Schutz, Stabilität und die Möglichkeit bietet, selbst über das Maß sozialen Kontakts zu entscheiden, das man haben möchte.

In der Regel ist vorgesehen, dass Geflüchtete, die sich im Asylerfahren befinden, in Gemeinschaftsunterkünften wohnen, je nach Ressourcen der zuständigen Gemeinde können Geflüchtete im Verfahren aber auch dezentral untergebracht werden.

Nach dem neuen Integrationsgesetz können nun die Landesbehörden Geflüchteten, die soziale Leistungen beziehen, drei Jahre lang einen bestimmten Wohnort innerhalb des Landes zuweisen oder den Zuzug in bestimmte Orte untersagen. Diese Entscheidungen müssen allerdings integrationspolitisch begründet sein.
ERGEBNISSE BEFRAGUNG

Die zweite hier behandelte Arbeit ist eine umfangreiche Befragung von derzeit in Deutschland lebenden Geflüchteten zu Themen wie: Motive und Kosten der Flucht, Bildung und Sprache, Werte und Wohlbefinden. In dieser Zusammenfassung wird nur auf die Aspekte der Unterbringung eingegangen. Die aus Sicht von Architekten und Stadtplanern relevantesten Erkenntnisse aus der Befragung von IAB, BAMF und SOEP sind:

  • Geflüchtete leben derzeit etwa zur Hälfte in einer privaten Wohnung einem privaten Haus (53 %) und zur Hälfte in einer Gemeinschaftsunterkunft (47 %). Geflüchtete im Verfahren sind etwas häufiger in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht (60 %) als anerkannte Geflüchtete, von denen der Großteil in einer privaten Unterkunft wohnt (71 %).
  • 75% der privat Untergebrachten empfinden die Wohnsituation als „positiv“ oder „ganz und gar zufriedenstellend“; unter den Befragten, die in Gemeinschaftsunterkünften lebten, waren dies lediglich 43%.
  • Als verbesserungswürdig wurde von beiden Gruppen das Freizeitangebot
  • Die gravierendsten Unterschiede zwischen Geflüchteten in Gemeinschaftsunterkünften und denen in privaten Unterkünften ergaben sich in Hinblick auf die Zufriedenheit mit der Privatsphäre und dem Geräuschpegel.
  • Der Großteil der Befragten fühlte sich bei der Ankunft und zum Befragungszeitpunkt zumindest überwiegend willkommen. Über die Aufenthaltsdauer der Geflüchteten, d.h. von der Ankunft bis zum Befragungszeitpunkt, nahm das Willkommensgefühl der Geflüchteten mit Ausnahme der Einreisekohorte von 2013 tendenziell ab. Dieses Gefühl spielt bei der Unterbringung eine wichtige Rolle, denn es korreliert mit dem Wunsch, langfristig in Deutschland zu bleiben.
  • Etwa 95 Prozent der Befragten gaben an, für immer in Deutschland bleiben zu wollen. Während von denjenigen, die sich voll und ganz willkommen fühlten, etwa 97 Prozent für immer in Deutschland bleiben wollten, beabsichtigten dies nur etwa 88 Prozent derjenigen, die sich eher nicht willkommen fühlten.

 

ERGEBNISSE POLICY PAPER

Das Paper des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration beschäftigt sich insbesondere mit der Zwangs-Wohnortszuweisung als politisches Mittel für eine verbesserte Integration. Um die Behauptung, dadurch könne der Staat besser planen und Geflüchteten für jene Gemeinden eine Wohnsitzauflage erteilen, die die besten Bedingungen bieten, untersuchte der Sachverständigenrat die nötigen Rahmenbedingungen für eine gute Integration. Die wichtigsten Ergebnisse der Recherche:

  • Nach Ende ihrer Residenzpflicht zieht es viele anerkannte Flüchtlinge in westdeutsche Großstädte und Ballungszentren, was mit den dortigen Arbeits- und Bildungsangeboten, der Infrastruktur und eventuell bereits bestehenden ethnischen Gemeinden vor Ort zusammenhängt.
  • Die oft schlechte Infrastruktur in ländlichen Gebieten ist häufig Verantwortlich für den Wegzug der Geflüchteten nach Ende ihrer Residenzpflicht. Hier sind Verbesserungen und neue Mobilitätskonzepte nötig, um die Chancen der Flüchtlingszuwanderung für die Entwicklung strukturschwacher Gegenden zu nutzen.
  • Als eine weitere Triebfeder für die Weiterwanderung wird das Gefühl sozialer Isolation Im Gegenzug bleiben 80% der Flüchtlinge, die Verbindungen zur lokalen Gemeinschaft hatten, vor Ort wohnen.
  • Als integrationsrelevante Faktoren identifizierten die Autoren unter anderem den Arbeitsmarkt, den Ausbildungsmarkt und den Wohnungsmarkt vor Ort. Letzterer sei allerdings nicht, wie es häufig geschieht, anhand der Leerstands zu bewerten. Wohnungen mit schlechter Qualität und Mehrzimmerwohnungen können den hohen Bedarf an kleinen, kostengünstigen Wohnungen für Alleinstehende nicht decken.
  • Bildungsangebote und Schulen sind ein wichtiges Argument für den Zuzug, bzw. die Abwanderung für junge Geflüchtete und Familien. Eine Verbesserung der schulischen Infrastruktur in ländlichen Gebieten könnte vorhandene Institutionen auch für bereits Sesshafte bewahren und die großen Städte bei der Migration entlasten.
  • Die Recherche hat ergeben, dass die Chance auf Teilhabe ist ein wichtiger Faktor für Sesshaftwerdung an einem Ort ist. Gesellschaftliche und politische Ausgrenzung führen demnach häufig dazu, dass sich Geflüchtete einen neuen Wohnort suchen.

 

FOLGERUNGEN

Die beiden Arbeiten geben in erster Linie Handlungsempfehlungen an Politikschaffende, aber auch für Architekten und Urbanisten ergeben sich wichtige Erkenntnisse und Angriffspunkte, wenn diese einen Beitrag zur derzeitigen Wohnsituation leisten wollen:

  • Da sich die derzeit in Deutschland befindlichen Geflüchteten etwa zu 50% in dezentralen und zu 50% in zentralen Unterkünften aufhalten, ist es wichtig, gute Lösungen für beide Wohnformen zu finden und zu implementieren. Während die Zufriedenheit in zentralen Unterkünften deutlich niedriger ist, sind intelligent gewählte dezentrale Wohnungen auf lange Sicht besonders wichtig für eine gute Integration.
  • Als großer Mangel wurde von allen befragten Geflüchteten das vorhandene Freizeitangebot Eine Beschäftigungsmöglichkeit innerhalb der Unterkunft zu planen, kann sehr vorteilhaft sein. Beispiele hierfür könnten eine Bibliothek, ein Gemüsegarten oder eine Werkstatt sein.
  • Privatsphäre und Ruhe sind wichtig dafür, sich wohl und gut angekommen zu fühlen. Architekten von Unterkünften, aber auch Planer von Notunterkünften, sollten nach Möglichkeit beides anbieten.
  • Um die Chancen der Flüchtlingszuwanderung für die Entwicklung strukturschwacher Gegenden zu nutzen sind Verbesserungen vor Ort und neue Mobilitätskonzepte nötig. Eine gute Verkehrsanbindung an das nächste Ballungsgebiet vereint die Vorteile bezahlbaren Wohnraums und Zugang zu einem aufnahmefähigen Arbeits- und Bildungsmarkt.
  • Um die Nachfrage nach dezentralen Wohnraum zu decken, ist der Bau kleiner, kostengünstiger Wohnungen nötig – dort wo Wohnraum knapp und Arbeitsplätze verfügbar sind.
  • Um ländlichen Raum als Wohnort für Geflüchtete zu aktivieren, ist zuerst der Ausbau des Bildungsangebotes vor Ort nötig, da Familien und junge Geflüchtete sonst Ballungsgebiete vorziehen werden.
  • Besonders wichtig für eine gute Integration am Wohnort sind Möglichkeiten der Teilhabe für die Neuankömmlinge. Auch dafür kann Architektur einen Beitrag leisten. Eine Unterkunft sollte daher nicht abgeschottet von anderen Wohngebieten und vom Gewerbe eines Ortes sein. Angebote zur gemeinsamen Beschäftigung mit den Gemeindemitgliedern könnten unterkunftsnah geplant oder direkt in das Gebäude integriert werden.

 

VERWEIS

Beide Berichte sind kostenlos im Internet erhältlich. Zum Download, besuchen Sie bitte die folgenden Seiten:

 

ankommen-und-bleiben-page-001Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration: Ankommen und Bleiben – Wohnsitzauflagen als integrationsfördernde Maßnahme? – Policy Brief 

 

 

 

 


 

IAB-BAMF-SOEP-Befragung von iba-page-001Geflüchteten: Überblick und erste Ergebnisse

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Design Build: Baynetna – eine Bibliothek für Geflüchtete

November 29, 2016 by admin Kommentar verfassen

Ein studentisches Architekturprojekt an der TU Berlin entwickelt die Einrichtung für eine neue Bibliothek in einer Notunterkunft für Geflüchtete und verfolgt dabei einen integrativen Ansatz: in einem gemeinsamen kreativen Prozess sollen geflüchtete Personen, die an einem Architekturstudium interessiert sind, zusammen mit Studierenden der TU ein Möbelsystem erfinden, planen und bauen.

Bei Baynetna entwerfen je zwei bereits eingeschriebene Architekturstudenten und ein/e Geflüchtete/r zusammen ihre eigenen Möbel, wobei sie wöchentlich von einem wissenschaftlichen Mitarbeiter betreut werden und regelmäßig ihren Fortschritt auch der Professorin Donatella Fioretti vorstellen.baynetna_work-in-progress

Warum aber ist gerade ein Bibliotheks- und Aufenthaltsraum in einer Notunterkunft so wichtig? Die Initiatoren von Baynetna beschreiben es so:

„Über Romane zu sprechen, über Gedichte oder auch Sachbücher, bedeutet immer über das Gegebene und sich selbst hinauszudenken. Denn Bücher versorgen uns ja nie nur mit neuen Informationen, sondern erlauben uns für eine Weile, ein anderes Leben zu haben. Doch die meisten Menschen, die nun neu nach Deutschland kommen, mussten alles und natürlich auch ihre Lieblingsbücher zurücklassen. Baynetna bietet ihnen die Möglichkeit, sich arabisch-, englisch- und deutschsprachige Bücher auszuleihen. Wer lieber in der Bibliothek selbst liest, ist dazu herzlich eingeladen. Denn Baynetna soll ein einfach schöner Ort sein, an dem sich gut lesen und bei Tee oder Kaffee entspannen lässt. Am Abend werden Lesungen und Diskussionen stattfinden. Genauso wichtig ist es, dass alteingesessene Berliner und Berlinerinnen die arabische Literatur kennenlernen. Dass sie die Möglichkeit bekommen, sich mit Menschen auszutauschen, die mit diesen Büchern aufgewachsen sind und die diese Literatur lieben.“

Die ersten Zwischenergebnisse wurden bereits erstellt. Deutlich zu erkennen ist dabei, dass keine gewöhnliche Einrichtung entsteht, sondern ein flexibles, spielerisches System, das erlaubt, den Raum verschiedentlich zu nutzen.

Anfang 2017 soll Baynetna fertiggestellt werden und wird dann von den Geflüchteten und auch von anderen Berlinern genutzt werden können. Dafür wünscht Home not Shelter! viel Erfolg und viel Spaß beim weiteren Entwerfen!

 

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Buchempfehlung: Bezahlbar. Gut. Wohnen.

November 22, 2016 by admin Kommentar verfassen

Wohnen ist ein Grundbedürfnis, das immer noch für viele Menschen in allen Regionen der Welt nicht oder nur unzureichend gedeckt wird. Architektur und Städtebau können einen entscheidenden Beitrag leisten, neue Lösungsansätze zu finden, um das Angebot von Wohnraum für alle sicherzustellen.

In der neu erschienenen Publikation Bezahlbar. Gut. Wohnen. von Klaus Dömer, Hans Drexler und Joachim Schultz-Granberg, werden Strategien für günstigen Wohnungsbau, best practice Beispiele und eine genaue Analyse der Muster bezahlbaren Wohnens aufgezeigt.

Unter den Beispielen werden das Hotel MagDas von AllesWirdGut Architekten und andere soziale Bauprojekte vorgestellt, die kostengünstiges Design, soziale Integration und hohe architektonische Qualität vereinen.

Das Buch ist im jovis Verlag erschienen und hier erhältlich. Wir wünschen viel Vergnügen bei der Lektüre.

Bezahlbar. Gut. Wohnen.
Bezahlbar. Gut. Wohnen.   
Klaus Dömer, Hans Drexler und Joachim Schultz-Granberg

 

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