Die Finalisten von Home not Shelter! von der TU Berlin haben hervorragende Projekte eingereicht, die bereits auf den Social Design Elevation Days gewürdigt wurden. Hier werden die besten noch einmal im Einzelnen vorgestellt.
FRANZISKA POLLETER & SOPHIA LYKOS – KATALYSATOR
Die Arbeit von Polleter und Lykos beschäftigt sich analytisch mit den Bedürfnissen und Chancen, die sich aus der aktuellen historischen Situation ergeben. Sie stellen dabei Fragen, wie: „Wie kann man geflüchteten Menschen das Ankommen in Deutschland erleichtern?“ und entdecken symbiontische Lösungen, zum Beispiel: „Das Gastgewerbe ist ein sehr offenes Berufsfeld. Die Tourismusbranche profitiert von sprachlicher und kultureller Diversität.“ (Zitat einer Mitarbeiterin von Hospitality).
Sie entwickeln letztlich eine „Integrationsstrategie“, die den zugewanderten Menschen als Sprungbrett in den freien Wohnungs- und Arbeitsmarkt, und das soziale Umfeld dienen soll. Hierfür betrachten sie die ausländische Bevölkerungsentwicklung, sowie wirtschaftliche Faktoren in der zeitlichen Entwicklung Deutschlands.
Zu ihren Ergebnissen gehört die Dringlichkeit der Schaffung eines durchmischten Wohnkonzepts von unterschiedlicher Dauer, sowie ein Angebot an Arbeits- und Ausbildungsplätzen um die Notsituation mildern, die Akzeptanz in der Gemeinschaft und Nachbarschaft erhöhen und die gesellschaftliche Integration zu beschleunigen.
Die Komplexe Arbeit liefert wertvolle Beiträge zur politischen Debatte und zugleich auch an den Ergebnissen der Recherche orientierte Lösungsvorschläge.
RICARDA WEISSGÄRBER & LAURA GÄRTNER – IN COMMON
„Kiez, Gemeinschaft, Familie“, so fassen Ricarda Weissgärber und Laura Gärtner die Idee ihres Semesterentwurfs zusammen. Ihre Wohnunterkunft richtet sich speziell an studentische Familien und Familien, die gerade erst in Deutschland angekommen sind. Die Schnittmenge aus beiden Gruppen – Familie, Bildung und Kinder – soll zu einem harmonischen Zusammenleben mit gegenseitigem Gewinn beitragen.
Gerade Kinder haben eine sehr niedrige Hemmschwelle bezüglich schneller Kontaktaufnahme; sie spielen zusammen, auch wenn sie nicht die gleiche Sprache sprechen. Eltern lernen sich oft über ihre Kinder auf der Bank neben dem Spielplatz kennen und egal in welcher Kultur, Kinder und Familie sind für alle Menschen gleich wichtig. Zudem kann Bildung hier einen wichtigen Vermittler spielen: Kinder lernen besonders schnell fremde Sprachen und so kann eine erfolgreiche Integration schon hier beginnen.
Der detailreich ausgearbeitete Entwurf nutzt Erkenntnisse aus der Recherche um ein funktionierendes Wohngefüge zu schaffen.
FRANZISKA HEIDE & HANNAH SCHMALL – WohnKultur
Franziska Heide und Hannah Schmall recherchierten im Vorfeld ihrer Entwurfsarbeit zu Wohnformen in anderen Kulturen und kamen zu dem Ergebnis, dass die Aufteilung einer Wohneinheit in öffentliche Bereiche, Gemeinschaftsräume für die Wohngemeinschaft und ganz privat beanspruchbare Einzelräume sinnvoll ist. So können die Bewohner individuell über den Grad der Öffentlichkeit und Zurückgezogenheit entscheiden.
In diesem Entwurf lässt sich der Gemeinschaftsbereich außerdem individuell gestalten, wodurch nochmals Einfluss auf die Privatheit, bzw. Öffentlichkeit der Umgebung genommen werden kann. Die standardisierten Wohnmodule ergeben zusammen ein stimmiges Wohnhaus, das Begegnungsflächen und persönliche Rückzugsorte nach Bedarf bietet.
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