Ein Zuhause und nicht nur Unterkünfte für Geflüchtete und Zugewanderte zu schaffen, ist die Aufgabenstellung im Projekt „HOME NOT SHELTER!“ der TU Berlin, der TU Wien, der TU München, der Universität Hannover, der Jade Hochschule Oldenburg und der Hans Sauer Stiftung.
Dahinter stehen Fragen nach der Verortung im urbanen Raum und nach den integrativen Potentialen neuer Wohnarchitekturen. Die große Diversität der zugewanderten Menschen verlangt differenzierte architektonische Lösungen. Bewusst liegt der Fokus des Projekts auf einer speziellen Aufgabe, der Entwicklung neuer gemeinsamer Wohnformen für Studierende und Flüchtlinge – ohne dabei die Grundherausforderung aus den Augen zu verlieren: die Schaffung leistbaren Wohnraums auch für sozial benachteiligte Menschen.
An vier Standorten in Deutschland und Österreich werden sich über 100 Studierende mit der Raumfindung in der Stadt, mit Fragen der Verdichtung, Aufstockung und Umnutzung beschäftigen, genauso aber Antworten auf die Frage suchen, wie Architektur Räume interkulturellen Zusammenlebens und Lernens schaffen kann. Es gilt, Perspektiven jenseits der städtebaulich segregierten, architektonisch unwürdigen und sozial diskriminierenden Verwahrung von Flüchtlingen und Migranten in der „Zwischenstadt“ und lagerartigen (Erst-)Unterkünften zu eröffnen.
Ablauf – WIEN
Bei einer Auftaktveranstaltung des Projekts am 24. und 25. Oktober 2015 in Frankfurt am Main standen Traditionen und Formen studentischen Zusammenlebens sowie Ansätze gemeinschaftlichen Wohnens im Mittelpunkt.
Das Folgetreffen am 20. und 21. November 2015 in Berlin richtete den Blick auf das soziale und interkulturelle Miteinander in den Häusern.
Das Wochenende 12. und 13. Dezember 2015 führt nun die Teilnehmenden in Wien zusammen.
Hier soll die direkte Benutzung integrativer Architektur anhand der realisierten Beispiele VinziRast-mittendrin und Magdas Hotel ermöglichen, persönliche Erfahrungen mit vorbildlichen Sozialprojekten zu sammeln.
Parallel sind die Studierenden in zwei interuniversitären Workshops zuerst als schwerpunktspezifische ExpertInnen aufgefordert, sich auszutauschen, um dann am Folgetag in neu durchmischten Personenkonstellationen ihre Projektansätze zu erweitern.
Ergänzt werden die beiden Co-Workshops von Exkursionen und einer öffentlichen Debatte am Samstag Abend.
Dazu sind um 19:00 in den Festsaal der TU Wien Akteure eingeladen, die wir als potentielle PartnerInnen für die Realisierung ihrer und unserer Zukunftsüberlegungen sehen:
Es diskutieren Christoph Chorherr, Winfried Kallinger, Jutta Kleedorfer, Katerina Kratzmann, Rudolf Scheuvens, Bernhard Steger, Hans Jörg Ulreich und Dietmar Wiegand mit den anwesenden Professoren und Studierenden der fünf Hochschulen. Der Direktor des Architekturzentrums Wien, Dietmar Steiner, übernimmt die Moderation.
Vom 20. bis 24. Februar 2016 werden ausgesuchte Projekte dann in Rahmen der „Social Design Elevation Days 2016“ in München einem breiten Publikum vorgestellt und gemeinsam mit Experten und Stakeholdern weiterentwickelt.
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